Wenn da nicht nur die Vögel wären, die unseren heimischen Kirschen anpicken und ein Teil unsere Ernte dadurch zerstören. Nein. Die Kirschfruchtfliege gibt uns den Rest.

Als wir anfingen zu Gärtnern in unseren Kleingartenverein, waren wir richtig Stolz auf unsere ersten Kirsch ernte.
Dunkelrot und Süß sind unsere Kirschen. Da das waren viel zu viele für unsere beiden Kindern, meiner Frau und mich.
Also beschlossen wir Kirschen an unsere Freunde zu verschenken.

Ein paar Tage später, bekamen wir einen Anruf von einen beschenkten Freund.
„Ihr wisst schon, dass eure Kirschen Maden habe?“

Wir dachten erst an einen Scherz. Also öffneten wir ein paar Kirschen und stellten fest, dass tatsächlich unsere roten Früchte Bewohner hatten.

Es hat uns nicht umgebracht und auch nicht gesundheitlich beeinträchtigt, aber der Gedanke daran war schon widerlich.

Für die Kinder hat sich diese Ernte Charge erst einmal erledigt und uns ist auch der Appetit vergangen.

Auf der Fahndungsliste steht bei uns also die Kirschfruchtfliege. Wir hatten damals zwar schon was darüber gehört, wir haben sie aber nicht ernst genommen.

Wie sehen Kirschfruchtfliege eigentlich aus?

Sie sieht unsere Stubenfliege sehr ähnlich.
Mit einer Größe von gerade mal 0,5cm muss man schon genauer hinsehen, um sie zu entdecken.
Dabei hat sie ein markantes Aussehen. Grüne Facettenaugen, Ihre Flügel haben Querstreifen, die wie ein Tarnmuster beim Militär aussieht.
Ein weiterer Markanter Punkt ist, der gelbliche trapezförmigen Rückenschild

Vorgehensweise unserer neuen Bewohner:
Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier in den noch reifenden gelblichen Früchten mit einen Stich ins Fruchtfleisch ab.
Die schlüpfenden weiße Larven, beginnen gleich mit den den Fraß und fressen um den Kirschstein herum das gesamte Fruchtfleisch.

Die Kirsche fängt an zu faulen und fällt meist in halbreifen Zustand zu Boden.
Dort verlassen die Maden die schützende Kirsche (ca. 5 bis 6 Wochen) und graben sich zur Überwinterung in den flach Boden und verpuppen sich.
Ende Mai des folgenden Jahres schlüpfen dann die neuen Kirschfruchtfliegen aus ihrer Verpuppung und beginnen dann ca. 14 Tage später mit der Eiablage.
So schließt sich der Kreislauf.

Was kann man gegen den Befall der Kirschfruchtfliege machen?

Gelbtafeln

Gelbtafeln (die Kleben bei der Landung das Insekt fest) haben bei uns funktioniert.
Diese Tafeln (z.B. hier kaufen*) bindet man am besten mit einen Band an den Baum. Der Lockstoff lockt die Kirschfruchtfliege und leider auch andere Insekten an die dann am Kleber hängen bleiben und verenden.

Abdeckvlies

Eine andere Methode, sich die Kirschfruchtfliege vom Hals zu halten, wäre im folgenden Jahr, wenn die Fliege aus ihrer Verpuppung zur Kirschfruchtfliege wird, den Boden rund um den Kirschbaum mit einen wasserdurchlässigen Vlies großzügig abdecken, um sie vom Abheben vom Boden zu hindern. Wir hatten dieses Vlies mal getesten*

Mich würde mal interessieren, was Ihr gegen die Kirschfruchtfliege unternehmt.
Habt Ihr noch andere Tipps und Tricks? Dann ab damit in den Kommentaren…