Neben der Ernte einiger Obst- und Gemüsepflanzen gibt es im August kaum etwas, das nicht bis nach dem lang ersehnten Urlaub warten kann. Wer seine Freizeit und auch den Jahresurlaub im eigenen Schrebergarten macht, wird sich darüber freuen, dass es eigentlich immer etwas zu tun gibt. Oder ist das kein Grund zur Freude?
Rasen
Der im Frühjahr neu vorbereitete Boden für den Rasen kann zum Monatsende mit geeigneten Zusätzen wie Torf oder andere organische Materialien behandelt werden. So können die Eigenschaften des Bodens positiv verbessert werden. Bei leichten Böden von 100 m² bis zu maximal 1 m³ Zusatz. Bei schweren Böden eignet sich grober Sand. Die Zugaben werden gleichmäßig in den Boden eingearbeitet. Und das einige Zentimeter tief. Anschließend harkt man den Boden gründlich in verschiedene Richtungen ab, bis eine feine und gleichmäßige sogenannte Krume entsteht. Die Aussaat erfolgt am effektivsten bei trockenem Wetter oder nach Produktempfehlungen auf der Verpackung.
Bereits angelegter Rasen sollte im August auf 4 cm abgemäht werden. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Messer scharf sind. Stumpfe Messer können den Rasen unnötig beschädigen. Bläulich schimmernder Rasen ist in den meisten Fällen ein Anzeichen für Austrocknung. Dies sollte unbedingt vermieden werden. Da das Wachstum im August etwas nachlässt, kann man mit Langzeitdünger zur Kräftigung düngen. Dieser Dünger gibt seine Nährstoffe kontinuierlich ab und stärk die Rasenfläche für den Herbst. Der Rasenschnitt kann auf dem Rasen verbleiben. Er übernimmt den Schutz vor großer Wärme, was wiederum vor Austrocknung schützen kann, und übernimmt gleichzeitig eine düngende Funktion.
Eine allgemeine Kontrolle des Rasens und die Prüfung des Zustands sollte man unabhängig von den anstehenden Arbeiten regelmäßig durchführen. Letztlich verbleibt wenn nötig noch das Zupfen von Unkraut. Giersch oder Klee gehören dazu. Am schonendsten geht das per Hand. Entstandene Lücken eventuell durch eine Nachsaat schließen.
Hecken
Lest unbedingt den (!) Hinweis am Ende des Artikels, sonst kann es sehr teuer werden.
Bei den Hecken gibt es kaum etwas zu tun. Neu gepflanzte Hecken müssen gut gewässert werden, bestehende Hecken einen leichten Formschnitt erhalten(!). Sonst gibt es hier nichts zu tun, weshalb man beruhigt in den Urlaub fahren kann.
Bäume und Sträucher
Auch hier gibt es diesen Monat kaum etwas zu erledigen. Man kann getrost seinen Urlaub antreten, denn es gibt nichts Dringendes zu Pflegen. Wer daheim bleibt, darf sich mit den jungen Trieben beschäftigen, indem man diese absenkt(!).
Stauden
Beim entfernen von verwelkten Blüten sollte man überlegen, ob es Sinn macht, die Pflanze nicht weiter zu bearbeiten. Die Möglichkeit, dass die August-Blüher nach einem Rückschnitt nicht mehr blühen ist hoch. Einige Pflanzen jedoch, wie zum Beispiel die Kokardenblume und manche andere, sind durch ihre ausgeprägte Blüte häufig stark geschwächt. Nachdem sie verblüht sind, schneidet man sie zurück(!).
Alte Beete brauchen Pflege. Ob es nun die stark miteinander verwachsenen Pflanzen sind oder das (un)beliebte Unkraut, es wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aber nicht weil wir uns mit einem kalten Bier auf dem Gartenstuhl sitzend daran ergötzen wollen. Nein, das wäre ja fast schon idyllisch. Vielmehr weil Umgraben auf dem Plan steht. Eventuell müssen einige Stauden dabei geopfert werden, was aber auch einen Vorteil schafft. Durch die Einwirkung der Sonne und dem Wind trocknen die unerwünschten Pflanzen einfach aus.
Gut zu wissen: Gewächse für den Herbst sollten spätestens jetzt bei einer Gärtnerei bestellt werden, damit sie die Pflanzen bis spätestens Ende Oktober geliefert werden und eingepflanzt werden können. Je nach Pflanzeneigenschaft plant man maximal 4 bis 6 Pflanzen auf 1 m² ein. Wichtig ist, dabei auf den Abstand zu achten. Kräftig wachsende Pflanzen = großer Abstand, schwach wachsende = geringerer Abstand zueinander. Die genauen Abstände und viele weitere Informationen sind in den Pflanzbeschreibungen angegeben. Auch die Gärtnerei kann bei der Auswahl, Planung und Pflege weiterhelfen. Vielleicht sogar der nette Gartennachbar, aus der Parzelle gegenüber. Lieber einmal mehr nachfragen als zu wenig.
Ein- und zweijährige Pflanzen
Die verblühten Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden. Der Boden wird idealerweise bei feuchtem Wetter vorsichtig mit einer Harke oder Hacke aufgelockert, damit sich das Unkraut nicht so einfach ausbreiten kann. Schädlinge werden nach Bedarf behandelt. Dies geschieht am besten mit natürlichen Mitteln aus eigener Herstellung, wie das Paradebeispiel Brennnesseljauche, oder andere. Nur in sehr schlimmen Fällen von Schädlingsbefall sollte nach einer vorherigen Rücksprache mit Fachpersonal zu härteren Mitteln gegriffen werden. Wichtig ist eine ausreichende Beratung dazu, damit nicht aus Versehen die Nützlinge oder sogar die Pflanzen selbst vernichtet werden.
(!) Wichtiger Hinweis
Vom 01. März bis 30. September dürfen keine größeren Schnittmaßnahmen an Hecken, Gehölzen oder Gebüschen vorgenommen werden. Lediglich ein leichter Formschnitt könnte gestattet sein. Das Bundesnaturschutzgesetz zum Schutz von heimischen Tieren ist sehr streng und ein Verstoß wird als Ordnungswidrigkeit behandelt. Das kann ein saftiges Bußgeld von bis zu 50.000 Euro mit sich ziehen. Zusätzlich wird dieses Gesetz in den einzelnen Kommunen um weitere Einzelheiten ergänzt. Informiert euch unbedingt vorher bei eurer zuständigen Kommune oder Behörde. Stand August 2021.
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